„Ein Jegliches hat seine Zeit …“ sagt eine alte, salomonische Weisheit, die auch heute noch aktuell ist. Denn für drei gestandene Lehrkräfte des Schulverbundes ist nun die Zeit gekommen, sich aus dem aktiven Schuldienst zu verabschieden und sich im Ruhestand Neuem zu widmen. Kerstin Petzold, Karl-Heinz Held und Gerhard Röhm – drei sehr engagierte, dennoch völlig unterschiedliche Lehrerpersönlichkeiten, die aber eine stets den Kindern zugewandte Pädagogik einte.

Die im Osten Deutschlands geborene und aufgewachsene Kerstin Petzold studierte in Dresden die Fächer Mathematik und Geographie und schloss dieses Studium als Diplompädagogin mit einer Lehrbefähigung bis zum Abitur ab. Auf Grund der politischen Veränderungen zog es sie mit ihrer Familie 1992 nach Oberschwaben, wo sie ein Aufbaustudium im Bereich Tourismus mit integrierter Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau (IHK) und Ausbildereignungsprüfung erfolgreich absolvierte.

Es folgten Tätigkeiten u.a. als Ausbilderin in verschiedenen Reisebüros und im Kur- und Gästeamt Bad Saulgau, zuletzt dort als Leiterin. Doch der Wunsch, in den Schuldienst zurückzukehren, war größer und so kam sie 2001 an die damalige Realschule Bad Saulgau, der sie mit kurzen dienstbedingten Unterbrechungen als Klassen- und Fachlehrerin treu blieb, auch im Walter Knoll Schulverbund. Ihre anspruchsvolle pädagogische Arbeit wurde durch ihr absolut zuverlässiges, korrektes und gerechtes Verhalten ergänzt. Die Zeit, die nun für sie anbricht, wird sie an der Mecklenburgischen Seenplatte verbringen.

Karl-Heinz Held, ausgebildeter Diakon, der sich als solcher auch zum Dienst an Menschen verpflichtet fühlt, kam nach seinem Studium in Ludwigsburg und seinem Einsatz an verschiedenen Schulen vor zwölf Jahren an den Walter Knoll Schulverbund, dessen Bedingungen und Atmosphäre er „als ein Geschenk“ empfand. Neben den passenden, für den Religionsunterricht ansprechenden Räumlichkeiten war es auch die Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen, die er als erstklassig bezeichnet.
Natürlich war es ihm als Religionslehrer wichtig, die Kinder und Jugendlichen an christliche Normen und Werte heranzuführen, die ihnen helfen, ihr zukünftiges Leben zu meistern, und sie darin zu bestärken, Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen. Durch seine positive und freundliche Einstellung allen Menschen gegenüber lebte er dies der Schulgemeinschaft jeden Tag vor, auch durch seine außergewöhnlichen Projekte.

Gerhard Röhm – ein solcher Konrektor ist sicher nicht so leicht noch einmal zu finden. Nach seinem Studium an der PH Weingarten und dem 2. Staatsexamen zog es ihn noch in völlig andere Gefilde und so schloss er im Anschluss ein Studium für Pharmatechnik an der FH für Technik Albstadt/ Sigmaringen als Diplomingenieur ab. Nach einigen Stationen in der Wirtschaft und u.a. auch in den USA konnte sich die damalige Brechenmacher-Schule in Saulgau 1996 über einen neuen Kollegen freuen, der auf Grund seiner vielen Interessen und Abschlüsse als Lehrer vielseitig einsetzbar war und dessen Karriere nun richtig Fahrt aufnahm – als Konrektor an dieser Schule, später als kommissarischer Schulleiter und anschließend als 1. Konrektor am Schulverbund.

Äußerst belesen und wortgewandt, immer einen Funken Ironie versprühend, stets mit interessanten Geschichten punktend, hat er, auch trotz aller Schwierigkeiten, seine Aufgaben engagiert gemeistert.

Seine außergewöhnlichen Sprachkenntnisse und seine Reisefreudigkeit lassen vermuten, dass er die nun kommende Zeit nicht nur zu Hause im heimischen Garten verbringen wird.

Drei weitere Kollegen verabschieden sich vom Schulverbund: Tim Fingerle und Felix Müller, die ihr Referendariat erfolgreich abgeschlossen haben und nun in Gammertingen bzw. Zwiefalten in ihre berufliche Karriere starten werden sowie Stephanie Brehm, die in Meßkirch ihre neue Schulheimat gefunden hat.